Rechtzeitig erkennen –
sanft entgegenwirken
Kieferfehlstellungen entstehen meist nicht plötzlich, sondern entwickeln sich über Jahre hinweg. Gerade im Kindesalter können wir jedoch gezielt und frühzeitig gegensteuern – bevor bleibende Schäden oder aufwändige Behandlungen nötig werden. Die sogenannte Frühbehandlung richtet sich an Kinder im Milch- oder frühen Wechselgebiss und zielt darauf ab, das Kieferwachstum positiv zu beeinflussen und Platzverhältnisse im Gebiss zu optimieren.
Wann ist eine Frühbehandlung sinnvoll?
Nicht jede Zahn- oder Kieferabweichung muss sofort behandelt werden. In bestimmten Fällen ist es jedoch ratsam, bereits im Alter von 5 bis 9 Jahren eine kieferorthopädische Frühbehandlung in Betracht zu ziehen. Dazu zählen unter anderem:
- Kreuzbiss oder offener Biss
- Vorzeitiger Milchzahnverlust mit Platzmangel
- Stark zurückliegender oder vorstehender Unterkiefer
- Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder Zungenpressen
Durch rechtzeitiges Eingreifen kann das Kieferwachstum in eine gesunde Richtung gelenkt und spätere Behandlungen deutlich vereinfacht werden.
Individuelle Apparaturen
für wachsende Kiefer
In der Frühbehandlung arbeiten wir vorwiegend mit herausnehmbaren Apparaturen, die gezielt auf das kindliche Wachstum abgestimmt sind. Dazu gehören zum Beispiel aktive Platten, funktionskieferorthopädische Geräte und Platzhalter. Diese Behandlungsmittel sind leicht zu handhaben, unauffällig im Alltag und fördern eine harmonische Kieferentwicklung, bevor sich Fehlstellungen verfestigen.
Je nach Ausgangssituation und Alter des Kindes entscheiden wir gemeinsam mit den Eltern, welche Lösung sinnvoll ist. In Einzelfällen kann auch der Einsatz festsitzender Elemente notwendig sein – etwa zur Stabilisierung bestimmter Zahnpositionen oder zur gezielten Wachstumslenkung.
Früh handeln – mit Überblick
und Fingerspitzengefühl
Die Frühbehandlung nutzt eine wertvolle Phase im Wachstum, um die Weichen für eine gesunde Gebissentwicklung zu stellen. Da der Kiefer in jungen Jahren noch formbar ist, können viele Fehlentwicklungen mit vergleichsweise geringem Aufwand korrigiert werden.
Diese Behandlungen sind in der Regel gut verträglich, nicht invasiv und lassen sich optimal in den Alltag integrieren – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig begonnen und konsequent begleitet.

Gesunde Entwicklung mit
Weitblick begleiten
Die Frühbehandlung ist mehr als nur eine kieferorthopädische Massnahme – sie ist eine vorausschauende Unterstützung des gesamten Entwicklungsprozesses. Durch gezielte Korrekturen im frühen Alter lassen sich funktionelle Ungleichgewichte ausgleichen, das Kieferwachstum harmonisieren und die Platzverhältnisse für die bleibenden Zähne deutlich verbessern. So kann nicht nur die spätere Behandlung mit festsitzenden Apparaturen verkürzt oder vereinfacht werden – in manchen Fällen wird sie durch frühzeitige Massnahmen sogar überflüssig.
Neben der Zahnstellung wirken sich kieferorthopädische Frühbehandlungen auch positiv auf die Atmung, die Haltung, die Sprachentwicklung und das Schluckverhalten aus. Gerade bei Kindern mit funktionellen Auffälligkeiten wie Mundatmung, Zungenpressen oder Daumenlutschen ist ein frühzeitiges Gegenlenken entscheidend.
Wir beziehen Eltern aktiv mit ein – denn der Behandlungserfolg hängt auch davon ab, wie gut das Tragen der Apparatur in den Alltag integriert wird. Mit verständlicher Aufklärung, enger Betreuung und einem klaren Therapieziel schaffen wir gemeinsam die Basis für eine gesunde und stabile Gebissentwicklung.
Kieferorthopädie
für Kinder
Kieferorthopädie im Kindesalter zielt darauf ab, das Wachstum sinnvoll zu lenken und spätere Fehlstellungen zu vermeiden. Frühbehandlungen sind besonders bei:
- Kreuzbiss oder Engstand
- Platzmangel im Wechselgebiss
- ungünstigen Angewohnheiten (z. B. Daumenlutschen)
sinnvoll. Wir begleiten Ihr Kind mit altersgerechten Apparaturen, verständlicher Kommunikation und einem Behandlungskonzept, das mitwächst.

Schon gewusst?
Viele Zahnfehlstellungen entstehen bereits im Milchgebiss – frühes Erkennen und gezieltes Eingreifen können spätere Behandlungen deutlich verkürzen oder ganz vermeiden.

Früh behandeln – später weniger Aufwand
Nutzen Sie die Chance, das Kieferwachstum positiv zu begleiten.
Wir beraten Sie persönlich und zeigen, ob eine Frühbehandlung bei Ihrem Kind empfehlenswert ist.
// FAQ
Häufige Fragen
unserer Patienten
Ab welchem Alter ist eine Frühbehandlung möglich?
Je nach Befund kann eine kieferorthopädische Frühbehandlung bereits ab ca. 5 Jahren sinnvoll sein – besonders bei funktionellen Abweichungen wie einem Kreuzbiss oder ausgeprägten Platzmangel.
Tut die Frühbehandlung weh?
Die verwendeten Apparaturen sind gut verträglich und in der Regel schmerzfrei. Eine kurze Eingewöhnungszeit ist normal, danach empfinden Kinder sie meist als unproblematisch.
Wie lange dauert eine Frühbehandlung?
Die Dauer ist individuell unterschiedlich, liegt aber meist zwischen 6 und 18 Monaten. Wichtig ist das regelmässige Tragen der Geräte sowie die engmaschige Betreuung durch das Praxisteam.
Wird später trotzdem noch eine feste Zahnspange nötig sein?
In manchen Fällen ja – allerdings verläuft die spätere Behandlung meist einfacher, kürzer und mit besseren Voraussetzungen, wenn frühzeitig korrigiert wurde.