Schonende Therapie bei Kieferzysten
Kieferzysten sind gutartige, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Kieferknochen. Oft verursachen sie lange Zeit keine Beschwerden und werden nur zufällig bei einer Röntgenaufnahme entdeckt. Trotzdem sollten sie nicht unbehandelt bleiben – denn mit der Zeit können sie gesunde Strukturen verdrängen und den Knochen schädigen.
In unserer Praxis in Emmen bei Luzern kombinieren wir moderne Diagnostik mit schonender Chirurgie, um Zysten zuverlässig zu entfernen und den Kiefer langfristig zu stabilisieren.
Was sind Kieferzysten?
Zysten im Kiefer entstehen meist durch Entzündungen, nicht durchgebrochene Zähne oder zurückbleibende Gewebereste. Sie sind mit Flüssigkeit oder Gewebematerial gefüllt und von einer dünnen Epithelschicht umgeben. Häufige Auslöser:
- Chronische Entzündungen an der Wurzelspitze (radikuläre Zyste)
- Nicht durchgebrochene Weisheitszähne (follikuläre Zyste)
- Zellreste des Zahnhalteapparats (parodontale Zyste)
- Seltene genetische Ursachen, z. B. bei Keratozysten
Zysten wachsen meist langsam – können aber über Jahre hinweg benachbarte Zähne, Nerven oder Kieferstrukturen beeinträchtigen.
Warum müssen
Kieferzysten entfernt werden?
Auch wenn Kieferzysten gutartig sind, ist eine Behandlung ratsam. Mit zunehmender Größe steigt das Risiko für:
- Verdrängung von Zahnwurzeln, Kieferhöhle oder Nerven
- Kieferknochenschwund und Fraktur
- Entzündungen oder Abszesse
- In seltenen Fällen: bösartige Veränderungen
Studien zeigen: Zysten können jährlich 2–3 mm an Größe zunehmen (Stoelinga et al., 2001). Eine frühzeitige Therapie schützt Zähne und Knochen.

Schon gewusst?
Rund 25 % aller odontogenen Zysten entstehen im Zusammenhang mit verlagerten Weisheitszähnen. Regelmässige Kontrollen helfen, solche Befunde frühzeitig zu erkennen.
Behandlungsmethoden –
individuell abgestimmt
Je nach Größe, Lage und Ausdehnung stehen zwei bewährte Verfahren zur Verfügung:
Zystektomie – vollständige Entfernung
- Durchführung unter lokaler Betäubung, bei Wunsch mit Lachgas oder Sedierung
- Operative Ausschälung der Zyste aus dem Knochen
- Behandlung der Ursache (z. B. Wurzelspitzenresektion oder Zahnentfernung)
- Auffüllung grösserer Defekte mit Knochenersatzmaterial
- Wundverschluss mit vollständiger Heilung innerhalb von 3 bis 6 Monaten
Die Rezidivrate liegt bei unter 5 % (Brannon, 2002).
Zystostomie – Druckentlastung bei grossen Befunden
- Eröffnung der Zyste nach außen mit anschliessender Entlastung
- Verlangsamung des Wachstums und Rückbildung der Zystenwand
- Einsatz eines Obturators (Zystenstopfen) zur dauerhaften Belüftung
- Später ggf. sekundäre vollständige Entfernung
Dieses Verfahren eignet sich besonders bei grossflächigen Befunden mit Nähe zu Nervenstrukturen.

Ihr nächster Schritt
Sie haben eine Zyste im Kiefer diagnostiziert bekommen oder möchten eine auffällige Stelle abklären lassen?
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin – wir beraten Sie persönlich und individuell.
// FAQ
Häufige Fragen
unserer Patienten
Ist der Eingriff schmerzhaft?
Dank lokaler Betäubung und schonender Technik verläuft die Behandlung für die meisten Patientinnen und Patienten nahezu schmerzfrei.
Wie lange dauert die Heilung?
Abhängig von Grösse und Lokalisation ist mit 3 bis 6 Monaten zu rechnen – regelmässige Kontrollen begleiten den Heilverlauf.
Was passiert, wenn ich die Zyste nicht entfernen lasse?
Unbehandelt kann die Zyste wachsen und zu Beschwerden, Knochenabbau oder Infektionen führen. Eine rechtzeitige Entfernung ist deshalb zu empfehlen.
Wie wahrscheinlich ist ein Rückfall?
Nach vollständiger Entfernung unter idealen Bedingungen liegt das Rückfallrisiko unter fünf Prozent.